Unterthalheim mit Ziegelstadl

Unterthalheim

Erste Erwähnung 1269
Das Stift Melk gab 1269 dem Ruger von Artstetten zwei Lehen zu Thalheim gegen gewisse Leistungen. Diese Lehen gehörten noch 1420 zu Melk zum Amte Filsendorf. Seinen kleinen Adelssitz hatte Ruger in Rappoltenreith 9-10, dessen Grundmauern es heute noch gibt. 

Kirchliche und weltliche Grundherrschaften
Das Stift Klosterneuburg hatte 1304 in Talhaim neun Lehen und zwei Höfe, die 1512 nach Artstetten eingepfarrt erscheinen. Heinrich Leber verkaufte 1321 ein Lehen dem Alber von Streitwiesen (auf Artstetten).   

Um 1590 besitzen das Stift Klosterneuburg sechs, die Herrschaft Leiben vier und die Herrschaft Artstetten drei Untertanen. Im Jahr 1796 wird in Unterthalheim von zwanzig Häusern berichtet. 

Ab 1811 gehörten achtzehn Häuser zur Herrschaft Artstetten, vier Häuser zur Herrschaft Leiben und ein Gebäude zur Herrschaft Weißenberg. Bis 1923 sorgte die Pfarre Artstetten für die Seelsorge, danach die Pfarre Maria Taferl.

Das erste Gasthaus
Um 1800 war Joseph Frühwirth in Unterthalheim 15 der erste Gastwirt des Ortes. Ab 1937 eröffnete in Unterthalheim 13 ein Gasthaus, das später die Familie Nowotny bis 1975 führte.

Um das Jahr 1900 gab es in Unterthalheim neben Bauern auch Maurer, Schuhmacher, Schneider, Rastelbinder, Hafner, Tischler und einen Viehhirten. 

Heute hat der BSV Maria Taferl bei der südlichen Ortseinfahrt im Wald seinen Bogensport-Parcour. Die Strecke führt am Hügelgräberfriedhof aus der Awarenzeit vorbei, die Grabhügel sind noch gut erkennbar. 

Ziegelstadel gehört zu Unterthalheim
Die Gehöftgruppe Ziegelstadel gehörte ursprünglich zu Artstetten, heute ist sie ein Teil der Katastralgemeinde Unterthalheim. Hier wohnten um das Jahr 1800 Weinhauer, die in unmittelbarer Nähe Wein anbauten. Um 1900 lebten in Ziegelstadel ein Schneider- und ein Tischlermeister. Heute führt Familie Spiesmayer einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Fremdenzimmern und einem Heurigen.

Zusammengestellt von Dr. Robert Wolf